Händedruck vor dem Löschangriff

KREIS PINNEBERG | Die Jüngsten sind zehn, die Ältesten schon 18 Jahre alt. Und sogar die jüngsten Mitglieder der Kreisjugendfeuerwehr dürfen schon an die Spritze. „Allerdings nur an die D-Strahlrohre – sonst fliegen sie uns weg“, sagt die Jugendwartin der Ellerbeker Jugendfeuerwehr, Gerlinde Langeloh.

In 35 Jugendfeuerwehren – mit Rantzau II ist die 36. gerade in der Gründung – sind zurzeit 695 Kinder und Jugendliche aktiv, darunter 140 Mädchen. Sie alle werden morgen beim Kreisjugendfeuerwehrtag am Sportplatz in Halstenbek ihren großen Auftritt haben. 1500 bis 1600 Menschen erwartet die Jugenfeuerwehr Halstenbek, die den Tag anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens in diesem Jahr ausrichtet (siehe Infokasten). Nach Moorrege (gegründet 1959) stellen die Halstenbeker die zweitälteste Jugendfeuerwehr des Kreises.

Nachwuchsprobleme gibt es nicht – oder zumindest nicht mehr. Im vergangenen Jahr sind die Mitgliederzahlen der Jugendfeuerwehren im Kreis wieder leicht gestiegen. In einigen Gruppen gibt es sogar lange Wartelisten. So in Ellerbek, wo im vergangenen Jahr zwölf Zehnjährige aufgenommen wurden und trotzdem noch 20 Kinder auf einen Platz in der Jugendfeuerwehr warten. Sechs sind es in Heist, wo Kreisjugendwart Ernst-Niko Koberg die Jugend leitet. Er freut sich natürlich, dass sich so viele Kinder für den Einsatz bei der Feuerwehr interessieren.

In der Kreisjugendfeuerwehr lernt der Nachwuchs Technisches wie das Aufbauen eines Löschangriffs. „Nach Feuerwehr-Dienstvorschrift ist genau festgelegt, wer die Verteilung aufbaut, wer die Wasserversorgung herstellt und wer den Schlauch hält. Jeder muss seine Aufgabe beherrschen“, so Koberg. Es gibt immer drei Trupps, einen Maschinisten und den Melder. „Letzterer ist die linke Hand des Gruppenführers“, sagt Koberg. Die linke Hand? „Die rechte Hand behält der Gruppenführer selbst. Er braucht sie doch, um den anderen zu zeigen, was sie zu tun haben“, scherzt der Kreisjugendfeuerwehrwart. Erste Hilfe gehört natürlich auch zur Ausbildung, aber auch soziales Verhalten, ehrenamtlicher Einsatz und Kameradschaft. „Das fängt im Kleinen damit an, dass die Kinder lernen, zur Begrüßung die Hand zu geben, und hört im Großen auf mit Einsätzen im Dorf wie dem Besuch von Senioren oder Pflanzaktionen“, berichtet Langeloh.

So hat die Jugendfeuerwehr in Heist es geschafft, die Kastanien im Ort vor der gefräßigen Miniermotte zu retten. „Diese legt im Winter ihre Eier in die Blätter. Im Frühjahr befällt sie die Bäume, deren Blätter dann schon im Mai oder Juni wieder braun werden“, berichtet Koberg. Er hat deshalb im Winter mit den jungen Feuerwehrleuten Blätter gesammelt – 150 Säcke voll. Die Kastanien in Heist bleiben jetzt grün.

Zu den Aktivitäten der Kreisjugendfeuerwehr gehören außerdem jedes Jahr ein großes Pfingst-Zeltlager, der Feuerwehrmarsch im September gemeinsam mit dem Kreis Steinburg und natürlich der Kreisjugendfeuerwehrtag. Den erwartet in diesem Jahr die Ellerbeker Jugendfeuerwehr mit besonderer Spannung. Im vergangenen Jahr hat Langeloh mit ihrem Team den Gerd-Duwe-Pokal im Nagelschlag-Wettbewerb gewonnen. Den gilt es morgen zu verteidigen.

Quelle: www.shz.de

Kommentare sind geschlossen.

Visit Us On TwitterVisit Us On FacebookVisit Us On Google PlusVisit Us On Youtube